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Weitere nennenswerte Neuerungen in UFT 14.52 und 14.53

Weitere nennenswerte Neuerungen in UFT 14.52 und 14.53 werden im Folgenden zusammengefasst, um Ihnen einen Überblick auch über kleine und mittlere Änderungen zu bieten.

Weitere nennenswerte Neuerungen in UFT 14.52 und 14.53 werden im Folgenden zusammengefasst, um Ihnen einen Überblick auch über kleine und mittlere Änderungen zu bieten.

Im ersten Teil erfahren Sie, wie Sie mobile Anwendungen lokal testen können und wie die Objekterkennung mittels künstlicher Intelligenz (KI) möglich ist.

PDF-Dateien interaktiv testen
Mit der UFT-Version 14.52 eröffnet Micro Focus dem Anwender die Option, PDF-Dateien zu testen. Bisher war es bereits möglich, den Inhalt einer PDF-Datei (sowie anderer Dateien) mittels File Content Checkpoint zu validieren. Nun soll auch direkt mit den PDF-Dateien interagiert werden können, sodass beispielsweise automatisiert Formularfelder ausgefüllt und Kontrollkästchen aktiviert werden.

Ein Nachteil des PDF-Add-ins ist, dass dieses bislang ausschließlich mit einer gültigen Adobe-Acrobat-Pro-Lizenz verwendet werden kann und noch keine alternativen PDF-Tools kompatibel sind.

Bei ersten Testversuchen mit dem Add-in stießen wir auf Hindernisse im Bereich der Objekterkennung. Das PDF-Add-in soll bereits eine ausgewählte Anzahl von Objekten unterstützen und erfordert eine gewisse Vorkonfiguration in Adobe Acrobat Pro. Fehler in der Objekterkennung sowie einige andere bekannte Fehlerwirkungen sind online dokumentiert und mit Lösungsvorschlägen bzw. Workarounds versehen.

Testläufe per Fernzugriff ohne manuelles Eingreifen steuern
Mit der UFT-Version 14.52 verbessert Micro Focus den Fernstart von Testläufen. Dafür ist nun keine Zusatzsoftware mehr notwendig, wie beispielsweise der ALM Lab Service Agent für Zugangsdaten. Die Zugangsdaten zu einer UFT-Maschine, die per Fernzugriff gesteuert werden soll, können direkt in UFT unter Tools > Options > GUI Testing > Remote Connection konfiguriert werden. Hier wird eine Passphrase festgelegt und optional auch ein Zertifikat zur SSL-Verschlüsselung mitgegeben.

Anschließend können Tests per Fernzugriff gestartet werden, ohne dass die UFT-Maschine entsperrt oder UFT gestartet sein muss. Das Starten und Stoppen der benötigten Tools und Applikationen für die Testläufe geht automatisch zur Laufzeit vonstatten. Diese Verbesserung ist nicht nur praktisch, sondern erhöht zudem die Sicherheit beträchtlich. Sie macht eine permanente Entsperrung der UFT-Maschine, wie in älteren UFT-Versionen noch notwendig, überflüssig.

Mehr Benutzerfreundlichkeit für SAP
Micro Focus hat mit der UFT-Version 14.52 zwei Verbesserungen an der Benutzerfreundlichkeit in Bezug auf SAP vorgenommen. Zum einen wurde eine neue Methode namens GetCellDataEx für die Suche nach Werten innerhalb von SAPTable-, SAPGuiTable- und SAPUI5Table-Objekten eingeführt, welche eine Kombination aus den Methoden FindRowByCellContent und GetCellData darstellt. Dabei kann der Wert einer Tabellenzelle aus einer Zeile abgerufen werden, die einen bestimmten Wert in einer anderen Zelle hat.

Des Weiteren kann die SAP logon.ini, die bisher für die Verwendung von UFT eingerichtet sein musste, nun in SAP-GUI-Versionen ab 740 ignoriert werden. Eine spezielle Einrichtung für UFT ist ab diesen Versionen nicht mehr notwendig.

Verschönerung und Restrukturierung von PDF-Reports
Im Bereich PDF-Reporting verspricht Micro Focus mit UFT-Version 14.53 ein Makeover. Neben einer optischen Aufwertung, die mehr Übersichtlichkeit und insgesamt eine ansprechendere Ergebnispräsentation ohne zusätzlichen Aufwand bietet, gibt es auch inhaltliche Veränderungen. Fehlermeldungen werden auf der ersten Seite aufgelistet und mit den betreffenden Testschrittabschnitten verlinkt, wodurch eine schnelle Navigation zu relevanten Fehlermeldungen ermöglicht wird. Screenshots, die im Fehlerfall gemacht werden, sind direkt in den Testschrittabschnitten enthalten.

Checkpoints flexibler parametrisieren
Mit UFT 14.53 erweitert Micro Focus die Funktionalität der Checkpoints durch die Möglichkeit der flexibleren Parametrisierung dieser Checkpoints. Zuvor war es nur möglich, nach festen Werten zu validieren. Mit der Verbesserung wird diese Suche nach einem Parameterwert flexibler, da ein Parameter in Präfix und Suffix eingebettet werden kann. So kann beispielsweise nach einer Willkommensnachricht geprüft werden, die einen variablen Nutzernamen enthält, ohne den vollständigen Inhalt der Nachricht in einem Parameter bzw. als Konstante ablegen zu müssen.

Nach Erfassen des Checkpoints während der Aufnahme-Funktion kann im Eigenschaften-Fenster der Parameter-Wert ausgewählt werden. In den Parameter-Optionen findet sich die Möglichkeit, einen Präfix und einen Suffix zu hinterlegen, welche den Parameter umrahmenden Werten entsprechen (s. Abbildung 1).


Abbildung 1: Flexible Einbettung eines Parameters innerhalb eines Checkpoints

ALM-Unterstützung für API-Tests
Im API-Test-Bereich wird mit der UFT-Version 14.53 eine Verbesserung für die gemeinsame Verwaltung von Datenressourcen zwischen ALM und UFT sowie für die Absicherung von Single Sign-On-Authentifizierungen mit einem ALM-Server vorgenommen. Es tritt eine „enorme Steigerung der Wartbarkeit von Tests durch zentralisierte Haltung und Pflege der Datenressourcen“ ein (F. Wong, IT-Consultant in unserem Haus), indem von API-Tests in UFT auf Excel-Dateien in ALM zugegriffen werden kann und Änderungen beiderseitig synchronisiert werden.

Bei der Konfiguration von Anmeldeinformationen im Webgate Customization Tool für die Testausführung auf einem ALM-Server, der eine Single Sign-On-Authentifizierung erfordert, muss ein spezieller API-Schlüssel von ALM verwendet werden, wodurch eine höhere Sicherheit gewährleistet wird.

UFT 14.53 nur auf Englisch verfügbar
UFT wird nur bis zur Version 14.52 mit einem deutschen Sprachpaket unterstützt. Die UFT-Version 14.53 verfügt ausschließlich über ein englisches Sprachpaket. Anwender, die bevorzugt in deutscher Sprache testen, sollten diesen Umstand bei einem Upgrade berücksichtigen.

Zusammenfassung und Fazit
Das Testen von PDF-Dateien mit interaktiven Elementen, höhere Sicherheit und Effizienz beim Testen per Fernzugriff sowie mehr Benutzerfreundlichkeit für Tests mit SAP in Hinblick auf Tabellenobjekte und die SAP logon.ini runden die Updates ab.

In der UFT-Version 14.53 wertet Micro Focus die PDF-Reports optisch enorm auf und macht diese übersichtlicher, flexibilisiert die Parametrisierung von Checkpoints mittels Präfix- und Suffix-Abfrage und ermöglicht eine zentrale Pflege von Datenressourcen sowie eine Absicherung der Authentifizierung zwischen ALM und UFT.

Ob und welche dieser Versionen für bestimmte Anwender nun für einen Kauf oder Wechsel erwägenswert ist, hängt von den Anforderungen ab. Anwender, die an einem Einstieg in das Testen mobiler Applikationen interessiert sind bzw. einen überschaubaren Testbedarf im mobilen Bereich haben, sollten eine der beiden Versionen in Betracht ziehen, da zusätzliche Kosten für Drittlizenzen von mobilen Testlösungen entfallen. Durch das AI-Zusatzfeature in der jüngsten Version werden einige Handgriffe beim mobilen Testen erheblich erleichtert mit Aussicht auf eine rasante Lernkurve der AI in der Zukunft.

Autor:in

Profilbild Alexandra Frank
In Sachen Testautomatisierung macht Alexandra niemand so schnell etwas vor. Mit ihrer Erfahrung widmet sie sich mit Leidenschaft neuen methodischen Ansätzen sowie dem kreativen Umgang mit den entsprechenden Tools.

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